Wächterlymphknotenszintigraphie
Die Wächterlymphknoten-Szintigraphie ist ein nuklearmedizinisches Verfahren zur präzisen Lokalisierung des ersten Lymphknotens, den ein Tumor über die Lymphbahnen erreicht. Diese Untersuchung hilft, die Ausbreitung von Tumorzellen frühzeitig zu erkennen – und unnötige Operationen an gesunden Lymphknoten zu vermeiden.
Der Wächterlymphknoten („Sentinel Node“) ist der erste Lymphknoten, den die Lymphflüssigkeit aus einem Tumorgebiet erreicht. Er fungiert als „Filterstation“ – finden sich darin keine Tumorzellen, ist die Wahrscheinlichkeit weiterer Metastasen sehr gering.
Am Operationstag wird eine kleine Menge einer schwach radioaktiven Substanz in Tumornähe injiziert. Diese wandert über die Lymphbahnen zum Wächterlymphknoten. Eine Gamma-Kamera erstellt wenige Minuten später ein Bild, mit dem der Lymphknoten lokalisiert und auf der Haut markiert werden kann.
Die verwendete Substanz ist gut verträglich. Allergische Reaktionen sind nicht bekannt. Die Strahlenbelastung ist gering und wird rasch vom Körper abgebaut.
Die Untersuchung dauert etwa eineinhalb Stunden. Sie müssen nicht nüchtern sein und können Ihre Medikamente wie gewohnt einnehmen.
Wenige Stunden später folgt die Operation, bei der Tumor und markierter Wächterlymphknoten gezielt entfernt werden.